Die aufgehende Sonne zeigt sich blutrot am Horizont um 06:00, keine Wolke trübt den frühen Tag.
Auf der Position 63°; 47‘N ist das Eis etwa 30-40 cm stark und teilweise minimiert sich die Geschwindigkeit auf 5 kn.
Die Transjorund hat die Eisklasse 1+. Der Wulstbug ist mit 50mm dicken Stahlplatten verstärkt, ansonsten ist die Aussenhaut 20mm stark. Ein spezieller Anstrich schützt gegen Korrosion.
Wir haben Glück, just zur rechten Zeit kommt von Norden ein Konvoi entgegen, angeführt durch den schwedischen Eisbrecher ODEN. Unmittelbar nach dem Passieren schwenken wir in die Rinne des aufgebrochenen Eises.
Ein Frachter mit Ziel Kokkola/Finnland steckt fest im Eis und wartet auf einen finnischen Eisbrecher.
Was man normalerweise auf dem Radar nicht sehen möchte, Wellen und Seegang ist jetzt von Vorteil, es sind die Tracks der Schiffsrouten zu erkennen.
Kegelrobben haben gerade ihre Jungen bekommen, leider sind die Jungtiere nicht zu erkennen, den ihr Fell ist tarnweiß wie der Schnee auf dem Eis.
Um 16:00 stecken wir fest im Eis auf Pos.64°,31‘ N; 23°, 32‘E.
Der Captain schaltet die Maschine ab und läßt die Gangway runter für einen Spaziergang übers Eis. Es ist Pflicht, den Überlebensanzug, der in jeder Kammer liegt, überzustreifen.
Der finnische Eisbrecher KONTIO begleitet 2 Schiffe aus dem Hafen Raahe, fährt mit dem Konvoi an uns vorbei, wir schwenken in den offenen Track und fahren Richtung Hafen, nach 2 NM wieder fest.
Der Eisbrecher mußte noch einem anderen Schiff zu Hilfe kommen und kommt nochmals um abermals zu helfen.
Und nochmals bleiben wir im Eis stecken, es wird dunkel, KONTIO kommt nochmals
Der Captain hat einen finnischen Stick mit Simkarte und Guthaben, den er mir zur Verfügung stellt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen